Gefühl

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ästhetische Verschiebung  / Zukunft

Experimentelle Untersuchung alltäglich-natürlicher Lebensräume unter dem Aspekt der ästhetischen Verschiebung in Folge digitaler Rahmenbedingungen.

Schon 1983 hat Vilém Flusser die Struktur der digitalen Bildwelten beschrieben, in ihrer Funktionsweisen und Möglichkeiten. Eben diese sind eingeflossen in alltägliche und „natürliche“ Abläufe. Über die Einordnung dieser Erscheinungen arbeite ich. Die körperlose Information muss wieder eine Proportion finden, ein Verhältnis zum menschlichen Körper.

Digitale Prozesse bringen nicht nur eine veränderte erweiterte Bildwahrnehmung mit sich, sondern zudem auch den Anschein und das Bedürfnis nach umfassender Beherrschbarkeit des eigenen persönlichen und weiteren Umraumes. Aber digitale Bilder und Strukturen erfordern genaue Interpretationen.

Dabei gilt es mir auszuloten inwieweit digitalisierte Mechanismen nachhaltig und strukturell lebbar sind. Die genaue persönliche Verortung und die Nachvollziehbarkeit digitaler Prozesse sind dabei als Grundlage wichtig. Direkt lebbare analoge Wahrnehmungen sind notwendig.

Sie müssen erweitert werden durch vergleichende und reflektierende kognitive Rezeption. Durch Skulpturen, die begreifbar sind. Mit der digitalen Nachschau, der filmischen Bewegung, Reflexion der eigenen Bewegung im Raum und in ihrer Anregung und Ästhetik zur weiteren Interpretation. Dazu sind mehrere Umsetzungsebenen erforderlich.

Ebene 1: Ausgangsmaterial sind neue keramische Skulpturen, in einer Rauminszenierung. Ebene 2: Fotografiert in digital-digital-analog-fotografischen Bildern, werden ihre Abbilder zur vorgelagerten Rauminstallation. Ebene 3: Die Zusammenfügung der Ebenen zum filmischen Ablauf verschiebt Gesehenes zum Erfahrenen. Ebene 4: Über eine Website erfordert die absolut digitale Darstellung eine weitere Transformation. Ebene 5: Erweiterung zur analogen Erfahrbarkeit.